Die Sächsische Schweiz (Elbsandsteingebirge)
Dieses kleine Gebirge liegt im Freistaat Sachsen und setzt sich in der Tschechischen Republik als Böhmische Schweiz fort. Die Sächsische Schweiz ist 381 km⊃2; groß; davon sind 288 km⊃2; Landschaftsschutzgebiet (gegründet 1956) und 93 km⊃2; Nationalpark (gegründet 1990). Das Gebirge entstand vor 100 Mio. Jahren durch Ablagerungen eines flachen Binnenmeeres. Geologische Verwerfungen an der Ost- und Westseite des Sandsteinblockes ließen in diesem Risse entstehen. Ausschließlich Erosion durch Wasser und Wind formten und formen seitdem eine bizarre Felswelt, die für Bergsteiger und Wanderer gleichermaßen attraktiv ist. Am markantesten und tiefsten hat sich die Elbe in den Sandstein eingeschnitten.
Der höchste Berg auf deutscher Seite ist der Große Zschirnstein (561 m ü. NN) auf tschechischer Seite der Hohe Schneeberg (723 m ü. NN).
Die touristische Erschließung begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Vorher waren die undurchdringlichen Felsen und Schlüchte in der Hand von Raubrittern, königliches Jagdrevier oder gänzlich unberührt. Wanderwege wurden angelegt, manche gibt es heute nicht mehr oder sind gesperrt, Berggaststätten entstanden und die ersten Wander- und Bergsteigervereine wurden gegründet.
Wer ausschließlich wandern will, kann in den vielen kleinen Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen in den Orten übernachten und von dort aus die stillen, manchmal unheimlichen Gründe, die Aussichtspunkte oder die unterschiedlich schweren Stiegen erwandern. Wer Kunst und Natur verbinden will, kann Dresden als Ausgangspunkt nutzen und für Tageswanderungen die S-Bahn oder die Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt auf der Elbe nutzen.
Wer Theater im Freien möchte, sollte die Felsenbühne Rathen besuchen. Unterschiedliche Märchen, wie auch Winnetou, werden dort zwischen einer einzigartigem Felsenkulisse aufgeführt. Das Kirnitzschtal, beginnend in Bad Schandau, ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen und eine besondere Attraktion ist die Kirnitzschtalbahn. Für Eisenbahnfans lohnt sich die Fahrt mit dem Zug von Bad Schandau nach Sebnitz, nicht umsonst wird diese Strecke als Sächsische Semmeringbahn bezeichnet. Bei Hinterhermsdorf ist auf der Oberen Schleuse, die dort aufgestaute Kirnitzsch, eine interessante Kahnfahrt möglich, aber bitte nicht alles wortwörtlich nehmen, was der Bootsmann da so erzählt. Ein Abstecher in die Böhmische Schweiz, wenn auch nicht mehr auf historischen Wanderwegen möglich, sondern über den Grenzübergang Schmilka lohnt sich. Das Ziel sollte dann das Prebischtor sein, das größte, natürliche Felstor Europas.
von Dietmar Schubert www.webergrotte.de