Elisabethenweg in Pottenstein - Länge 6,5 Km
Der Rundweg beginnt mitten in Pottenstein, am Marktplatz. Der Marktbrunnen, zur Osterzeit festlich geschmückt, stellt die heilige Elisabeth in Lebensgröße dar. Die Route wird farbenfroh umrahmt vom fränkischen Fachwerkensemble, das sich aus den vielen Bürgerhäusern Pottensteins zusammensetzt.
Am Marktplatz biegen wir links in die Fischergasse (Fußgängerbereich) ein, dabei sehen wir, wenn wir uns umdrehen, das wohl bekannteste Fotomotiv Pottensteins, die Pfarr- kirche, überragt von der aus dieser Perspektive gewaltig und bizarr wirkenden 1000- jährigen Burg.
Wir folgen der Straße „Am Stadtgraben“, wo wir einen Teil der fast noch vollständig erhaltenen Stadtmauer erkennen und gehen am Backofen hinauf bis zur Kunigundenkirche, die mit ihrer reichen Rokokoausstattung beeindruckt sowie zum Bürgerspital (heute Kindergarten)
Auf dem linken Seitenaltar ist die heilige Elisabeth mit der Burg Pottenstein im 18.Jahrhundert abgebildet. Spätestens hier sollten wir uns den Spruch an der Außenfassade (Sonnenuhr) „Gott gibt Zeit und Gnade“ zu Gemüte führen. Pottenstein, eine Ruhezone in all der täglichen Hektik – hier wird die Zeit relativ, hier hat man einfach Zeit.
Wir überqueren anschließend die Straße „Bayreuther Berg“ und folgen der Hollergasse. Dabei gibt es immer wieder linkerhand einen schönen Blick hinauf zum Breitenstein, wo in den Sommermonaten regelmäßig Schafe weiden sowie hinauf zur „Prüllsleite“ mit Bergwachtkreuz und Bergwachthütte (im Sommer sonntags bewirtet). Ein Abstecher hinauf zum Kreuz (ca. 30 Minuten) lohnt sich allemal.
Wir folgen rechts dem Mariental in Richtung Altstadt, kommen vorbei an einem alten, noch gebräuchlichen Backofen (jeden Samstag wird hier gebacken), überqueren die Püttlach und bei der Kohlmühle, eine von ehemals acht Mühlen in Pottenstein die Hauptstraße. Ein kurzes Stück ins Löhrgässchen, dann rechts den Alten Burgweg hinauf. Hier führt auch die Stadtmauer hinauf zur Burg. Die Route verlangt uns einige Kondition ab. Etwa auf halbem Weg zur Burg weist links ein Schild zum Sängerhäuschen hinauf. Wer sich den etwa 25-minütigen, nicht ganz ungefährlichen Aufstieg gönnen möchte,hat wohl den schönsten Blick auf Pottenstein. Vom Sängerhäuschen hinab gab bis vor einigen Jahrzehnten der Gesangverein Pottenstein regelmäßig Konzerte, was heute jedoch aufgrund der Zunahme des Verkehrs in Verbindung mit der häufig vorherrschenden Westwindrichtung schwierig ist.
Wieder zurück zum Alten Burgweg folgen wir der steilsten Fahrstrasse des Städtchens mit etwa 25 % Steigung. Wir gelangen zur Burg Pottenstein. Vor der Besichtigung lohnt sich ein kleiner Abstecher gegenüber der Burg hoch zur Hohen Warte. Auf einem gut befestigten Weg sind wir in ca. 10 Minuten ganz oben, an der höchsten Stelle des Felsenstädtchens mit Blick auf die Altstadt, den Bayreuther Berg und die umliegenden Höhen. Im Norden ist auch die höchste Erhebung der inneren Fränkischen Schweiz, der Aussichtsturm auf der Hohenmirsberger Platte (614 m) zu erkennen. Von der Burg Pottenstein, auf der die heilige Elisabeth 1228 nach dem Tod ihres Gatten durch ihren Onkel, Bischof Ekbert von Bamberg Zuflucht fand und die unbedingt besichtigt werden sollte (Montag geschlossen!), folgen wir den Spuren der Heiligen weiter über die Burgstrasse hinunter ins Weihersbachtal.
An der B 470 erinnert der Elisabethenbrunnen an ihr Wirken in Pottenstein.Vorbei an der Weihersmühle (noch in Betrieb) ersteigen wir beim Cafe Mager linkerhand den Siegenberg. Auf der Hochfläche erwartet uns ein herrlicher Panoramaweg mit Blick auf das Felsenstädtchen und die Burg. Wagenspuren in dem felsigen Untergrund (Schleifspuren) zeugen noch davon, dass hier die Verbindungsstraße zwischen dem Wallfahrtsort Gößweinstein und Pottenstein verlaufen ist. Die verwilderten Talauen waren einst für Fuhrwerke ungeeignet.
Am Ende des Panoramaweges erreichen wir die Kreuzkapelle mit ihrer Kreuzigungsgruppe. Sie ist heute noch Bestandteil des Wallfahrerweges von Pottenstein nach Gößweinstein.
Anschließend steigen wir den Kreuzberg hinab, vorbei an den 14 Kreuzwegstationen und der Kreuzträger – Kapelle. Der Blick auf Pottenstein beeindruckt die ganze Wegstrecke hinab ins Püttlachtal. Wir überqueren im Tal die Bundesstrasse (aufpassen – viel Verkehr!) und gehen vorbei am Rathaus in die Pottensteiner Hauptstrasse.
Es lohnt sich dabei ein Blick in die gotische Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus
(auf der Rückseite geöffnet). Sie beeindruckt durch ihre Zweischiffigkeit und die Innenausstattung vornehmlich aus dem 18. Jahrhundert.
Am Marktplatz kommen wir wieder an den Ausgangspunkt des Rundweges zurück.
Wenn nicht schon unterwegs geschehen, so haben wir uns jetzt eine Stärkung in einem der vielen Gasthöfe oder Cafes in Pottenstein redlich verdient.
Herausgeber: Verkehrsbüro Pottenstein Rathaus 91278 Pottenstein Tel. 09243/708-41www.pottenstein.de |
Wege – Konzeption, Text und Inhalt: Thomas Bernard, Dipl.-Geogr. Leiter Verkehrsbüro Pottenstein © 2004 |